Deutschland

aus Monopoly, der freien Wissensdatenbank

(Unterschied zwischen Versionen)
Version vom 11:52, 2. Apr 2007
Roland (Diskussion | Beiträge)

← Previous diff
Version vom 09:46, 26. Mär 2008
Roland (Diskussion | Beiträge)

Next diff →
Zeile 1: Zeile 1:
-In Deutschland kennt man Monopoly schon seit vielen Jahren, und so ist es kein Wunder, das es im Laufe der Zeit die verschiedensten Versionen des Spieles gibt. 
- 
-Deutschland ist das einzige Land, bei dem in der Standardausführung die Straßennamen fiktiv sind. In den meisten Ländern kommen die Namen entweder aus den Haupstädten (z.B. in Großbritannien, Frankreich), die Farbgruppen gehören jeweils zu separaten Städten (z.B. Österreich, Niederlande). oder Straßen und Orte sind bunt verteilt (z.B. Schweiz, Europaversion, Monopoly-Deutschland). 
- 
-Als Monopoly in den 30er Jahren auch in Deutschland eingeführt wurde, wurden Straßen nur aus Berlin genommen, wie man am ersten Spiel aus dem Jahr 1936 erkennen kann. Siehe auch die Nostalgie-Versionen bei den Sonderausführungen. 
- 
-Wesentlich später sind dann spezielle Städteausgaben auf den Markt gekommen. So hat z.B. die Städteausgabe Berlin nichts mit dem Original von 1936 zu tun, und auch Monopoly-Heute und Monopoly-Banking haben wieder andere Straßen und Sehenswürdigkeiten (sogar verschieden innerhalb einer Serie) aus Berlin. 
- 
- 
*[[Standard (DE)|Normale Ausführungen]] *[[Standard (DE)|Normale Ausführungen]]
Zeile 15: Zeile 6:
*[[Spielprinzip wie Monopoly|Spielprinzip wie Monopoly]] *[[Spielprinzip wie Monopoly|Spielprinzip wie Monopoly]]
 +
 +== Straßen ==
 +Deutschland ist das einzige Land, bei dem in der Standardausführung die Straßennamen fiktiv sind. In den meisten Ländern kommen die Namen entweder aus den Haupstädten (z.B. in Großbritannien, Frankreich), die Farbgruppen gehören jeweils zu separaten Städten (z.B. Österreich, Niederlande). oder Straßen und Orte sind bunt verteilt (z.B. Schweiz, Europaversion, Monopoly-Deutschland).<br>
 +<br>
 +Als Monopoly in den 30er Jahren auch in Deutschland eingeführt wurde, wurden Straßen nur aus Berlin genommen, wie man am ersten Spiel aus dem Jahr [[Schmidtspiele 1936|1936/37]] erkennen kann.<br>
 +<br>
 +Warum man ab 1953 fiktive Straßennamen genommen hat, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Ich vermute allerdings, das dies auch etwas mit den politischen Umständen in der Zeit zu tun hatte. Gleiches gilt übrigens auch für die Währungsangabe. Sie hätte durchaus D-Mark sein können. Trotzdem hat man sich anfangs dagegen ausgesprochen und so hieß die Währung erst einmal Spiel-Mark, wobei das "Spiel" nur beiläufig in der Spielanleitung auftaucht. Auf dem Spielfeld ist von "M", also Mark die Rede. Insgesamt ein cleverer Schachzug, weil landläufig sowieso nur von Mark gesprochen wurde, und man sich damit auch den ostdeutschen Markt offen halten konnte (wenn es sich ergeben hätte, was es aber nicht hat). Da Bonn als westdeutsche Hauptstadt zu der Zeit noch als Provisorium galt, konnte man also auch Bonn nicht als Grundlage nehmen. Außerdem war zu der Zeit nicht klar, wie die nächste Zukunft aussieht (ob nicht z.B. eine andere Stadt neue Hauptstadt würde). Übrigens war das auf anderen Feldern in der Bundesrepublik Deutschland (West) auch üblich, erst einmal abzuwarten bzw. Alternativen einzurichten. Bei Autokennzeichen wurden bei der Einführung 1956 bereits Kennzeichen für die östlich liegende Gebiete reserviert.
 +== Währung ==
 +Beim amerikanischen Original bekommt man auf dem Startfeld $200. In der englischen Version hat man einfach das $-Zeichen gegen das &pound;-Zeichen getauscht. Man bekommt bei GO also &pound;200. Warum gab es in Deutschland bis zur Einführung des Euro aber 4000,- Reichs-/Spiel-/D-Mark?<br>
 +Die Grundlage für das deutsche Spiel ist die [[1937 UK|englische Version]] der John Waddington Ltd. aus Großbritannien.<br>
 +<br>
 +Bis zur Weltwirtschaftskrise lag der Wechselkurs &pound;:RM bei ca. 1:20, danach (ab ca. 1931) wurde auf etwa 1:10 abgewertet. Trotzdem wurde für die deutsche Ausgabe ein Wechselkurs von 1:20 beibehalten. Und deswegen gab es bei LOS 4000,-.<br>
 +<br>
 +== es geht LOS ==
 +Die Bedeutung des Feldes LOS ist übrigens ganz interessant. Wenn man sich zum Beispiel die niederländische Fassung (bis ca. 1961) ansieht ("AF"=Ab dafür) und auch die französische ("DÉPART"=Abreise), dann kann man daran erkennen, das es in der deutschen Fassung eigentlich LOS GEHT'S bzw. im Original GO ON heißen müßte. Es ist damit zu rechnen das bei zukünftigen Spielen nicht die direkte Ansprache (also "LOS") genutzt wird, sondern die indirekte mit der Bedeutung des Feldes (also "START", wie es bereits in der Schweiz und in der Niederlande (ab 1961) der Fall ist.<br>
 +== Spielfiguren ==
 +Während in fast allen Ländern die Spielfiguren auch richtig als Figuren (u.a. Hund, Rennwagen etc.) in Hartzinn (Pewter) ausgeführt wurden, hat man in Deutschland bis zum Ende der Schmidtspiele-Ära (ca. 1968) die aus dem Mensch-Ärgere-Dich-Nicht bekannten Holz-Figuren (auch Halmakegel oder Pöpel genannt) genutzt.<br>
 +<br>
 +== Versionen ==
 +Neben den Standardausgaben (also mit Schloßallee bzw. Insel Schwanenwerder als teuerste Straße) kamen im Laufe der Zeit Themenspiele hinzu. Dann folgten noch Städteausgaben von Winning Moves und daneben gab es noch Spiele, die das gleiche Spielprinzip hatten, die aber entweder nicht "offiziell" lizensiert waren, oder irgendwie gar nicht andere Themenbereiche unterzubringen sind (z.B. Werbespiele).

Version vom 09:46, 26. Mär 2008

Inhaltsverzeichnis

Straßen

Deutschland ist das einzige Land, bei dem in der Standardausführung die Straßennamen fiktiv sind. In den meisten Ländern kommen die Namen entweder aus den Haupstädten (z.B. in Großbritannien, Frankreich), die Farbgruppen gehören jeweils zu separaten Städten (z.B. Österreich, Niederlande). oder Straßen und Orte sind bunt verteilt (z.B. Schweiz, Europaversion, Monopoly-Deutschland).

Als Monopoly in den 30er Jahren auch in Deutschland eingeführt wurde, wurden Straßen nur aus Berlin genommen, wie man am ersten Spiel aus dem Jahr 1936/37 erkennen kann.

Warum man ab 1953 fiktive Straßennamen genommen hat, konnte ich bisher nicht in Erfahrung bringen. Ich vermute allerdings, das dies auch etwas mit den politischen Umständen in der Zeit zu tun hatte. Gleiches gilt übrigens auch für die Währungsangabe. Sie hätte durchaus D-Mark sein können. Trotzdem hat man sich anfangs dagegen ausgesprochen und so hieß die Währung erst einmal Spiel-Mark, wobei das "Spiel" nur beiläufig in der Spielanleitung auftaucht. Auf dem Spielfeld ist von "M", also Mark die Rede. Insgesamt ein cleverer Schachzug, weil landläufig sowieso nur von Mark gesprochen wurde, und man sich damit auch den ostdeutschen Markt offen halten konnte (wenn es sich ergeben hätte, was es aber nicht hat). Da Bonn als westdeutsche Hauptstadt zu der Zeit noch als Provisorium galt, konnte man also auch Bonn nicht als Grundlage nehmen. Außerdem war zu der Zeit nicht klar, wie die nächste Zukunft aussieht (ob nicht z.B. eine andere Stadt neue Hauptstadt würde). Übrigens war das auf anderen Feldern in der Bundesrepublik Deutschland (West) auch üblich, erst einmal abzuwarten bzw. Alternativen einzurichten. Bei Autokennzeichen wurden bei der Einführung 1956 bereits Kennzeichen für die östlich liegende Gebiete reserviert.

Währung

Beim amerikanischen Original bekommt man auf dem Startfeld $200. In der englischen Version hat man einfach das $-Zeichen gegen das £-Zeichen getauscht. Man bekommt bei GO also £200. Warum gab es in Deutschland bis zur Einführung des Euro aber 4000,- Reichs-/Spiel-/D-Mark?
Die Grundlage für das deutsche Spiel ist die englische Version der John Waddington Ltd. aus Großbritannien.

Bis zur Weltwirtschaftskrise lag der Wechselkurs £:RM bei ca. 1:20, danach (ab ca. 1931) wurde auf etwa 1:10 abgewertet. Trotzdem wurde für die deutsche Ausgabe ein Wechselkurs von 1:20 beibehalten. Und deswegen gab es bei LOS 4000,-.

es geht LOS

Die Bedeutung des Feldes LOS ist übrigens ganz interessant. Wenn man sich zum Beispiel die niederländische Fassung (bis ca. 1961) ansieht ("AF"=Ab dafür) und auch die französische ("DÉPART"=Abreise), dann kann man daran erkennen, das es in der deutschen Fassung eigentlich LOS GEHT'S bzw. im Original GO ON heißen müßte. Es ist damit zu rechnen das bei zukünftigen Spielen nicht die direkte Ansprache (also "LOS") genutzt wird, sondern die indirekte mit der Bedeutung des Feldes (also "START", wie es bereits in der Schweiz und in der Niederlande (ab 1961) der Fall ist.

Spielfiguren

Während in fast allen Ländern die Spielfiguren auch richtig als Figuren (u.a. Hund, Rennwagen etc.) in Hartzinn (Pewter) ausgeführt wurden, hat man in Deutschland bis zum Ende der Schmidtspiele-Ära (ca. 1968) die aus dem Mensch-Ärgere-Dich-Nicht bekannten Holz-Figuren (auch Halmakegel oder Pöpel genannt) genutzt.

Versionen

Neben den Standardausgaben (also mit Schloßallee bzw. Insel Schwanenwerder als teuerste Straße) kamen im Laufe der Zeit Themenspiele hinzu. Dann folgten noch Städteausgaben von Winning Moves und daneben gab es noch Spiele, die das gleiche Spielprinzip hatten, die aber entweder nicht "offiziell" lizensiert waren, oder irgendwie gar nicht andere Themenbereiche unterzubringen sind (z.B. Werbespiele).

'Persönliche Werkzeuge