Schmidtspiele 1936

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-Der genaue Startzeitpunkt für Monopoly in Deutschland steht entweder sehr genau fest, oder aber gar nicht. Der Grund dafür ist eigentlich ein Artikel aus der "Grünen Post" vom Dezember 1936 ([http://www.fbas.tv/bilder/monopoly-de-presse-gruenepost19361213.pdf siehe hier (PDF)]). Einerseits wird Monopoly beworben. Andererseits wird an keiner Stelle erwähnt, das es dieses Spiel bereits in Deutschland gibt. Es kann nun natürlich sein, das mit Hinweis auf die Beliebtheit des Spiels in den USA der Verkauf ganz subtil im Deutschen Reich angekurbelt werden sollte. Einen Beweis dafür gibt es aber leider nicht. Schmidtspiele hatte die Lizenz jedenfalls ab 1936.+Der genaue Startzeitpunkt für Monopoly in Deutschland steht entweder sehr genau fest, oder aber gar nicht. Der Grund dafür ist eigentlich ein Artikel aus der "Grünen Post" vom Dezember 1936 ([/bilder/monopoly-de-presse-gruenepost19361213.pdf siehe hier (PDF)]). Einerseits wird Monopoly beworben. Andererseits wird an keiner Stelle erwähnt, das es dieses Spiel bereits in Deutschland gibt. Es kann nun natürlich sein, das mit Hinweis auf die Beliebtheit des Spiels in den USA der Verkauf ganz subtil im Deutschen Reich angekurbelt werden sollte. Einen Beweis dafür gibt es aber leider nicht. Schmidtspiele hatte die Lizenz jedenfalls ab 1936.
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Die Straßen von Monopoly in Berlin

Hintergrund
1936 wurden für Monopoly Straßen aus Berlin als Grundlage genommen. Wie zuvor schon bei der englischen Fassung, wo London als Pate stand und nicht z.B. Brighton als ein Ort an der Küste wie z.B. Atlantic-City im amerikanischen Original. Wenn man heutzutage versucht, diese Berliner Straßen wieder zu finden, so wird man dabei einige Schwierigkeiten haben. Bei der Belle-Alliance-Straße geht es noch, weil es am heutigen Mehringdamm noch Einrichtungen wie z.B. Apotheken gibt, die diesen Namen tragen. Die "Große Frankfurter Straße" hat aber genauso wie die "Neue Königstraße" einen neuen Namen bekommen. Nämlich Karl-Marx-Allee und Otto-Braun-Straße. Die Alexanderstraße gibt es auch noch, ist aber nur noch eine relativ kurze Straße. Richtig schwierig wird es übrigens auch bei den Bahnhöfen. Ein U-Bahnhof ist nicht besonders repräsentativ. Ganz schlimm ist es beim Görlitzer Bahnhof. Den sollte man keinesfalls mit der gleichnamigen U-Bahn-Station verwechseln (Die übrigens anfangs bis 1926 Oranienstraße hieß). Von dem existieren heute nur noch ein paar Güterschuppen. Gleise oder ähnliches gibt es nicht mehr. Das gilt übrigens auch für den historischen Potsdamer Bahnhof, den man nicht mit dem neuen Bahnhof Potsdamer Platz verwechseln sollte, der im Gegensatz zum oberirdischen Potsdamer Bahnhof unterirdisch angelegt wurde.
Soweit die historischen Reste bei der Straßenbenennung.
Auf dem Plan von 1903 wurden die Straßen mit den heute üblichen Farben gekennzeichnet, weil sie beim Originalspiel doch zu schwer zu unterscheiden wären. Auffällig ist das die Straßen sich rund um das Zentrum wiederfinden. Dabei beginnen sie im Nordwesten und gehen dann im Uhrzeigersinn schneckenmäßig ins Zentrum. Dabei wurden sogar die Bahnhöfe an die richtigen Straßen platziert. Lehrter Bahnhof in der Nähe zur Chausseestraße, Bahnhof Alexanderplatz am Ende der Neuen Königstraße (heute: Otto-Braun-Straße) und an der Alexanderstraße. Den Görlitzer Bahnhof zwischen Wiener- und Oranienstraße, sowie den Potsdamer Bahnhof am Ende von "Unter den Linden". Einzig "Grunewald" und "Insel Schwanenwerder" passen nicht so recht ins Konzept. Eigentlich hätten dort als Straßen die Charlottenburger Chaussee (Heute: Straße des 17. Juni) und die Kantstraße erscheinen müssen. Wobei wahrscheinlich die Charlottenburger Chaussee einige Schwierigkeiten gemacht hätte, weil die mitten durch den Tiergarten geht, und dort nicht allzuviele Häuser und Hotels stehen. Sie wäre aber notwendig gewesen, um die Verbindung einerseits mit dem Potsdamer Bahnhof zu erreichen, anderseits um den Straßen im Uhrzeigersinn weiter zu folgen. Es sind alle historischen Bezirke beginnend mit NW vorhanden. NW, N, NO, O, C, SO, S, SW. Nur W fehlt. Andererseits liegen Grunewald und Insel Schwanenwerder in Richtung W, wenn auch etwas außerhalb.
In den anderen europäischen Ländern war es üblich, das die teuerste Straße die Prachtmeile oder bekannte Einkaufstraße der Hauptstadt ist. Das wurde in Berlin nicht durchgeführt. Denn hier sind die drei grünen Straßen die Prachtmeilen.


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Die Felder
        Los
Hutten Straße
Gemeinschaftsfeld
Turm Straße
Einkommenssteuer
Lehrter Bahnhof
Chaussee Straße
Ereignisfeld
Invaliden Straße
Alt Moabit
Gefängnis
Schönhauser Allee
Elektrizitäts Werk
Prenzlauer Allee
Neue König Straße
Bahnhof Alexanderplatz
Alexander Straße
Gemeinschaftsfeld
Landsberger Straße
Große Frankfurter Straße
Frei Parken
Köpenicker Straße
Ereignisfeld
Warschauer Straße
Wiener Straße
Görlitzer Bahnhof
Oranien Straße
Gitschiner Straße
Wasser Werk
Belle Alliance Straße
Gehen Sie in das Gefängnis
Friedrich Straße
Leipziger Straße
Gemeinschaftsfeld
Unter den Linden
Potsdamer Bahnhof
Ereignisfeld
Grunewald
Zusatzsteuer
Insel Schwanenwerder

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der genaue Startzeitpunkt für Monopoly in Deutschland steht entweder sehr genau fest, oder aber gar nicht. Der Grund dafür ist eigentlich ein Artikel aus der "Grünen Post" vom Dezember 1936 ([/bilder/monopoly-de-presse-gruenepost19361213.pdf siehe hier (PDF)]). Einerseits wird Monopoly beworben. Andererseits wird an keiner Stelle erwähnt, das es dieses Spiel bereits in Deutschland gibt. Es kann nun natürlich sein, das mit Hinweis auf die Beliebtheit des Spiels in den USA der Verkauf ganz subtil im Deutschen Reich angekurbelt werden sollte. Einen Beweis dafür gibt es aber leider nicht. Schmidtspiele hatte die Lizenz jedenfalls ab 1936.

Inhalt

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Wie später auch die Nachkriegsspiele wurde eine große goldfarbene Schachtel mit acht Fächern auf den Markt gebracht. Es unterscheidet sich eigentlich in nichts. Außer natürlich die Straßennamen, die hier noch die Originale aus Berlin sind.

Neben den Straßennamen unterschied sich auch die Farbkombination bei den Straßengruppen von der Nachkriegsversion. Die einzigen Straßennamen, die sich später auch wiederfanden waren: Turm Straße, Chausseestraße und Wiener Straße. Die Lokomotiven hatten das Waddingtons Design (Grün/Schwarz wie die damaligen Dampflokomotiven in Großbritannien). Als Spielfiguren lagen Pöppel bei.

Kartenspiele

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Inhaltlich enthielten die Gemeinschafts- und Ereigniskarten das gleiche, was später auch auf den Karten stand. Der einzige Unterschied war natürlich der Bezug auf das Spielfeld, das ja andere Straßennamen hat.





















Money makes the World go round

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Ungewöhnlich war die Anzahl der Geldscheine im Vergleich zur amerikanischen Originalausgabe. So gibt es hier deren 8. Üblich waren damals, übrigens genauso wie heute auch wieder 7 Scheine. Es gab damals noch 10 RM Scheine, die waren auch notwendig, um die Hypothek für Elektrizitäts- oder Wasser-Werk zu bezahlen (150,- RM).












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Häuser und Hotels wurden damals noch aus Holz gebaut. Die Hotels hatten eine etwas verwaschene rote Farbe.







Varianten

Beim Druck scheint es hin und wieder auch schon mal Probleme gegeben zu haben. Wie man bei diesen beiden Varianten sehen kann. Bei Variante 2 mußten auf vielen Straßen Aufkleber aufgebracht werden, weil die Druckfarben nicht stimmten. Hier besonders stark zu sehen bei der Hutten Straße. Eigentlich hätten die Spielfelder auch das typische Monopoly-Türkis-grün haben sollen. Bei einigen Versionen ging es aber so weit, das die Farbe fast ins Gelb ging.





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Beständig waren in der Anfangszeit auch die Häuser nicht. So konnte es auch sein, das man ein Spiel bekam, bei dem die Häuser ROT und die Hotels BLAU waren.






Im Osten nichts neues

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Auch in der DDR gab es Monopoly.... wenn man das Glück hatte, eines der Reichsmarkversionen zu retten. Denn als kapitalistisches Spiel war Monopoly in der DDR eher problematisch und wurde von den dortigen Spieleherstellern als DDR-Version nicht hergestellt. Auch in sogenannten "Westpaketen" durfte es nicht in die DDR eingeführt werden.
Leider kann ich nicht direkt nachweisen, das sich dieses Spiel in der DDR befunden hat, aber es ist anzunehmen, weil es auf einem Flohmarkt in Erfurt gefunden wurde. Außerdem wurde sowohl die Verpackung, wie auch besonders das Spielbrett restauriert. Bei der Verpackung wurde versucht so gut es ging sowohl Orginalfarbe wie auch Oberfläche zu rekonstruieren. Bei dem Spielfeld wurde das Goldgewebe entfernt und Packpapier zu genommen (siehe Bilder). Die Arbeit ist extrem sauber ausgeführt, weshalb ich vermute, das auch das in der DDR gemacht wurde. Im Westen hätte man eher ein neues Spiel gekauft, bevor man sich solche Mühe gemacht hätte.

Daten

Ser.Nr. 102/1
Jahr ca. 1936/37
Hergestellt in Deutsches Reich
Währung RM (Reichsmark)
Farbe Spielfeld Hellgrün mit Goldrand
Spielfeldgröße 49cm x 50cm
Verpackungsgröße 51cm x 27cm x 4cm
Im Bestand seit 10.12.06/08.02.07/17.06.07
Preis ebay: EUR 66,-/EUR 74,-/EUR 123,-

Standard_(DE) Schmidtspiele 1953

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