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aus Monopoly, der freien Wissensdatenbank

Als Sammler ist es fast schon Pflicht, regelmäßig bei Online-Auktionshäusern nachzuschauen, was dort angeboten wird. Das ein Artikel angeblich rar oder selten ist, soll wohl die Verkaufchancen erhöhen. Das dem in den seltensten Fällen so ist, beweist die Angebotsvielfalt von Monopolyspielen jeden Tag. Die so oft als rar oder selten angepriesenen Spiele werden auch nicht teurer verkauft als andere Spiele, zumal die meisten Käufer das gleiche Spiel locker über 5 Mal in den aktuellen Listen wiederfinden. Auf dieser Seite möchte ich einige Beispiele dafür geben, was es angeblich alles für seltsame Spiele gibt, die aber durch die Bank falsch deklariert wurden. Dabei muß das nicht éinmal böse Absicht sein.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Parker Lizenz

Besondere Lizenz
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Besondere Lizenz

Die Kreativität mancher Anbieter ist manchmal wirklich nicht zu toppen, wie dieses Beispiel zeigt. Dem Verkäufer war wohl nicht klar, das die Firma Schmidt diese Lizenz schon mindestens 30 Jahre hatte, als dieses Spiel heraus gekommen ist. Seltsamerweise kommt eben genau dieses Spiel immer wieder in den Online-Auktionen vor. Außerdem ist diese Version in Deutschland sehr verbreitet.








Version von 1937 mit DM und Zinnfiguren

Blühende Phantasie
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Blühende Phantasie

Weil in dem Spiel Zinnfiguren drin sind, soll dieses Spiel angeblich aus den Jahren 1937-43 kommen. Begründung: Zinnfiguren=Alt! Das gerade in den 70er Jahren Zinnteller sehr begehrt waren, lassen wir da mal außen vor. Aber selbst das Alter schafft dieses Spiel nicht. Wie ich weiter unten noch einmal erkläre gab es Zinnfiuren in deutschen Monopolyspielen erst seit Mitte der 90er Jahre. Interessant wäre, wie der Verkäufer die Währung "Deutsche Mark",also DM, für das Spielfeld erklärt. Für die, die es nicht wissen: Die DM wurde erst 1948 eingeführt.













Limitierte 'Silver Edition'

Einige Verkäufer sind aber noch eine Ecke frecher. Da heißt es dann, das Spiele angeblich limitiert sind. Ich frage mich, woher diese Verkäufer ihre Informationen nehmen. Hier ist ein schönes Beispiel dafür:

Limitiertes Schmidtspiel
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Limitiertes Schmidtspiel

Das Spiel ist in einer ganz normalen Auflage auf den Markt gekommen. Das es heute evtl. nicht mehr so häufig anzutreffen ist, berechtigt nicht zu der Aussage das es limitiert ist. Das würde nämlich bedeuten, das es nur in einer begrenzten Menge (daher limitiert) auf den Markt gekommen ist. Und außerdem taucht diese Version regelmäßig in den Verkaufslisten auf. Von limitiert also keine Spur. Übrigens, sehr schön auch die Bezeichnung >Silver Edition<. Das kommt auch eher aus dem Sprachschatz des Verkäufers. Eine >Silver Edition< gab es in den 50er Jahren noch nicht (Danach übrigens auch nicht).






Parker Brohm 1936

Aber es geht noch dreister. Hier ist ein Verkäufer der Meinung, das Spiel würde aus dem Jahr 1936 kommen:

Parker Brohm 1936
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Parker Brohm 1936

Ich könnte darum wetten, das sich auf dem Spielfeld ein Copyrightvermerk von mindestens 1961 befindet. Trotzdem will uns dieser Verkäufer das Spiel von 1936 verkaufen. Parker-Brohm gab es aber erst seit Mitte der 70er Jahre. Außerdem haben die ersten deutschen Spiele noch die grün/schwarzen englischen Lokomotiven auf dem Spielfeld gehabt. Unterstellen wir dem Verkäufer an dieser Stelle einmal Unwissenheit (bei 5 Bewertungen), dann sind die Versandkosten von 10,- Euro für dieses kleine Spiel aber eine Frechheit. Spätestens an der Stelle würde man feststellen, das hier mit betrügerischer Absicht versucht wird, Geld zu verdienen.







Bitte beachten

Es gibt aber auch Dinge, auf die man als Sammler unbedingt achten sollte, die einem "normalen Spieleverkäufer" aber eher unwichtig sind. So kommt es immer wieder vor, das Spiele komplettiert werden. Das heißt, fehlende Teile werden von anderen Spielen hinzugefügt. So findet sich ein Spielbrett aus dem Jahre 1975 in einem Spiel von 1982. Als Sammler lernt man die Unterschiede zu erkennen, wobei sowas auch sehr schwierig werden kann, weil der Wandel in den Spielen recht langsam statt gefunden hat. Und man darf sich nicht immer auf Originalabbildungen verlassen.

Häufig wird von den Verkäufern angenommen, das die alten Spiele nur Holzhäuser kannten, und die neuen nur welche aus Kunststoff. Das ist falsch. Es gab zumindest seit den Spielen in den 50er Jahren von Anfang an auch Häuser aus Kunststoff, genauso wie es neuere Spiele (meiste die Luxusausgaben) mit Holzhäusern gab. Ein gutes Kriterium, ob ein Spiel komplettiert wurde ist die Anzahl der Häuser. Es sollten 32 Häuser und 12 Hotels sein. Das gilt für ALLE Spiele, egal ob Reiseausgabe oder Franklin-Mint-Edelausgabe.

Bei besonderen Ausgaben sollte man darauf achten, das die Geldscheine zum Spiel passen. Vielfach wurden für die Luxusversionen andere Spielscheine genommen. Wer eine Franklin-Mint-Version mit Plastikhäusern und Standardgeldscheinen erstanden hat, sollte darauf achten, das er nicht zu viel für das Spiel bezahlt hat.

Auch bei den Spielfiguren sollte darauf geachtet werden, das erstens die richtigen dabei sind, und zweitens keine doppelt vorhanden sind. Was soll man mit zwei gleichfarbigen Spielfiguren.

Zu Beginn wurden Pöpel mitgeliefert. Diese Spielfiguren kennt man auch aus dem "Mensch-ärgere-Dich-nicht". Seit Mitte der 70er Jahre sind Kunststoffläufer dabei. Und seit Mitte der 80er Jahre (so etwa zum 50. Jubliläum) sind mehr oder weniger standarisierte Zinnfiguren dabei (u.a. Hund, Auto, Schuh, Kanone, Boot, Schubkarre, Bügeleisen, Reiter).

Merry Monopoly McDonalds 2006

Merry Monopoly Betrugsversuch
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Merry Monopoly Betrugsversuch

Das man auch mit Monopoly versucht zu betrügen, zeigt sich an diesem Angebot. Dazu muß man wissen, das beim McDonalds Merry Monopoly Gewinnspiel 2006 der Rathausplatz als Aufkleber sehr selten ist, und man damit ein Auto gewinnen kann. Entsprechend gierig sind die Leute natürlich danach. So ist es kein Wunder, das es auch Trittbrettfahrer gibt, wie dieses Beispiel zeigt. Man sollte also genau lesen, was im Angebot steht. Die Karte vom Rathausplatz kommt hier nämlich nicht aus dem Merry Monopoly Gewinnspiel, sondern aus einem ganz normalen Gewinnspiel. Nun könnte man meinen, der Anbieter hat das doch ganz klar zum Ausdruck gebracht. Es stimmt, der Anbieter hat das geschrieben, für einen Interessenten, der nur an das Merry Monopoly Gewinnspiel denkt, ist das Original Brettspiel aber so weit weg, das man das einfach übersieht, auch, weil im gleichen Satz von Merry Monopoly die Rede ist. Und außerdem, welchen Sinn macht es, eine einzelne Monopoly Besitzrechtskarte (was ich jetzt mal vermute) zu versteigern? Außerhalb des Merry Monopoly Gewinnspiels habe ich solche seltsamen Angebote jedenfalls noch nicht gesehen. Und es ist seltsam, das ausgerechnet nur der Rathausplatz angeboten wird. Warum nicht auch andere Karten?

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