Vorurteil #1: Elektroautos sind teuer

Anschaffungspreise liegen (momentan) noch etwas über denen eines Verbrennerautos. Allerdings können Elektroautos z.B. am Stand elektrisch beheizt werden und man spart sich z.B. den Einbau einer kostspieligen Standheizung. Also hier bitte auch genau die EXTRAS und Ausstattungsvarianten VERGLEICHEN! So kostet z.B. ein Renault ZOE (ohne Akku) nur ca. 3.000€ mehr als ein vergleichbarer Renault Clio. Der Einstieg in die Elektromobilität ist aktuell bereits unter 20.000€ möglich.

Was jedoch alle Elektroautos gemeinsam haben:

  • extrem niedrige Wartungskosten: Elektroautos brauchen keinen Ölwechsel, haben einen geringeren Bremsenverschleiß (wegen der Rekuperation), brauchen keinen Keilriemen, keinen Turbolader, keinen Zahnriemen und weder die Auspuffanlage noch die Kupplung muss vom Benutzer ersetzt werden. Ein Auto mit Verbrennungsmotor hat 90-fach mehr bewegliche Teile, als ein Elektroauto. Ein Verbrennungsantrieb besteht aus 1400 Teilen, ein Elektroantrieb nur aus 210. Alleine daraus lässt sich schon erahnen, dass die Wartungskosten bei einem Elektrofahrzeug viel geringer ausfallen. Laut einer Studie des Instituts für Automobilwirtschaft (IFA) liegen die Werkstattkosten um bis zu 35% unter denen von Autos mit Verbrennungsmotor.
  • Elektroautos sind von der KFZ-Steuer befreit.
  • Beschleunigung wie ein Sportwagen
  • Akkus sind wartungsfrei

Der aktuell „höhere“ Preis ergibt sich aus dem Preis des Akkus. Diese Preise werden aber mit zunehmender Stückzahl durch Serienproduktionsmöglichkeiten deutlich sinken. Der Preis für 1kWh lag 2010 noch bei ca 500€/kWh, 2013 bei ca. 200€/kWh … Tendenz sinkend.

Aktuell verfügen die Akkus über Lebenserwartung von bis zu 2.000 Ladezyklen (Tendenz steigend). Ein Ladezyklus beschreibt die Kapazitätsänderung von Vollladung bis zur vollständigen Entleerung. Ein modernes Elektroauto erreicht bei vollem Akku eine realistische Reichweite von mindestens 150km. Das würde also einer Gesamtlaufleistung des Akkus von bis zu 300.000km entsprechen.

Durch entsprechende Förderungen werden neue Anreize für den Kauf geschaffen. In Norwegen werden z.B. durch solche Förderungsmaßnahmen mehr Tesla Model S als vergleichbare Kleinwägen gekauft.

Über steigende Neuwagenverkäufe kann sich dann auch ein funktionierender Gebrauchtwagenmarkt entwickeln. VW geht für seine E-Autos zum Beispiel von ähnlich hohen Restwerten aus wie für Autos mit klassischem Verbrennerantrieb.

 

Wenn man den Wertverlust eines Elektroautos mit dem eines Autos mit Verbrennungsmotor gleichsetzt, kann man folgende variablen Kosten gegenüber stellen.

  • Ein Verbrennerfahrzeug braucht bei angenommenen 7 Litern Treibstoff auf 100km
    • 7 * 1,40€ = 9,80€ Treibstoffkosten auf 100km.
  • Ein Elektroauto braucht bei angenommenen 15kWh Strom auf 100km
    • 15 * 0,28€ = 4,20€ Stromkosten auf 100km

Es ist sicher schwer in einem Pauschalurteil zu definieren, ob sich ein Elektroauto im konkreten Einzelfall „rechnet“, da es hier sicherlich auch stark von der Kilometerleistung abhängt.

Einen Gewinner gibt es aber auf jeden Fall: DIE UMWELT!
Denn die Anschaffung eines Elektrofahrzeuges soll primär nicht nur dazu dienen sich Geld zu ersparen, sondern einen positiven Beitrag für die Zukunft zu leisten, vor allem,  um unseren nächsten Generationen eine lebenswerte und intakte Umwelt zu hinterlassen …

 

Quelle: Die Presse, WirtschaftsBlatt

Übersicht

Vorurteil #2: Elektroautos haben eine zu geringe Reichweite (besitzen Sie einen Möbeltransporter?)